Sonntag, 22. Februar 2009

Medienkonsum in Deutschland - Mal anders gesehen

Immer wieder stolpert man als Schüler über Texte von Christian Pfeiffer
oder anderen Menschen, die sich fröhlich darüber auslassen, dass die Jugend
heutzutage doch nur noch vor dem Fernseher hänge oder PC spiele und nichts
gescheites mehr lerne.
So vernachlässigten die Schüler doch immer öfter ihre Hausaufgaben weil sie doch lieber fernsehen
oder Computer spielen würden.
Aber keiner von denen sieht es mal andersherum: Ja, vielleicht vernachlässigen die
Schüler ihre Hausaufgaben manchmal und schalten die Flimmerkiste an.
Die Frage die sich wirklich stellt ist doch: Warum?

Schüleralltag, ein Beispiel:
Schüler Hans-Peter kommt von einem anstrengenden Schultag nach Hause, er
musste nach Schulschluss noch eine Dreiviertelstunde mit dem Bus fahren, da dieser
aber hoffnungslos überfüllt war musste er stehen, eingeengt zwischen dem Raucher Franz - was
unser Nichtraucher Hans-Peter nun gar nicht toll fand - und Sabine, die ihm mit ihrem hochhackigen
Schuhen andauernd auf die Füße getreten ist.
Nun ist er zu Hause, hatte kein vernünftiges Mittagessen, weil er in der Schule dafür immer so lange anstehen muss, dass er Mühe hat noch rechtzeitig zum Unterricht zu kommen und es deswegen gleich lässt.
Also steht er da um mittlerweile viertel vor fünf und denkt darüber nach was er jetzt machen sollte.
Nun ja, da ist der knurrende Magen, der heute erst das schnelle Frühstück und ein halbes Brötchen
zum Mittag gesehen hat und da ist seine Freundin Anneliese, die ihn auch gerne mal wieder
sehen würde. Er will sie grade anrufen, da fällt ihm ein: Er muss noch die Erörterung für den
Deutschunterricht schreiben. Die Lehrerin hat nämlich überhaupt kein Verständnis für Treffen
mit Anneliese oder leere Mägen. Also schön, denkt er sich, setzt sich an den Küchentisch und
schaut sich den Text an, über den er schreiben soll. Dieser nennt sich: Medienverwahrlosung
bei Jugendlichen? (Ist das überhaupt ein vernünftiger Satz? Da fehlt doch was...) und wurde verfasst von Herrn Christian Pfeiffer, der wohl Professor am Kriminologischen Institut Niedersachsen ist.
Ist ja ein schöner Titel den der Herr Pfeiffer da hat, also liest Hans-Peter.......

....10 Minuten später
Hans-Peter stellt fest das es wieder so ein Text ist wie er ihn letzte Woche schon hatte und
fragt sich, ob seine Deutschlehrerin nicht vielleicht irgendwo ein zweites Thema hätte auftreiben können, anstatt noch einmal das gleiche zu nehmen, nur der Abwechslung halber.

....20 Minuten später
Hans-Peter findet den Text langsam nervig und macht sich ein Brot damit er genug Ablenkung hat um
beim Lesen nicht einzuschlafen.

....30 Minuten später
Hans-Peter fängt an Herrn Pfeiffer zu hassen und überlegt sich doch mit Anneliese zu treffen,
obwohl das wieder Stress mit der Deutschlehrerin gibt. Als er auf die Uhr guckt stellt er fest, dass
es schon halb sechs ist und Anneliese um sieben zum Turnen muss. Ist wohl zu spät, würde auch zu
lange dauern bis er bei ihr ist.
Also liest er wieder......

....1 Satz später
Hans-Peter ist jetzt schon wieder so genervt, dass er Herrn Pfeiffer fragen möchte, warum er
denn nicht Foltermeister geworden ist, oder ob sein ellenlanger Titel das vielleicht sogar ausdrückt,
man weiß ja nie, was da so hinter steckt...
Also gibt er es auf.
Hans-Peter schlägt die Deutschmappe zu, räumt seine Sachen weg und schaltet den Fernseher an

Und so schnell ist es passiert!
Genau wie es vorausgesagt wurde!
Die Hausaufgaben werden nun vernachlässigt und die Glotze läuft!
Aber warum nun das Ganze?
Nach Hans-Peters Geschichte ist nun wohl vielen klar:
Der Grund für die übermäßige Nutzung der Medien und die Vernachlässigung der
Hausaufgaben ist:
Christian Pfeiffer, Professor am Kriminologischen Institut Niedersachsen!
Ach und, Herr Pfeiffer? Nein, ich habe keine wissenschaftliche Studie, die meine
Thesen belegt aber, fragen sie doch mal Hans-Peter oder irgendeinen Schüler des
zehnten Jahrgangs, die werden es ihnen wohl bestätigen.
Das Geheimnis ist gelöst und liebe Deutschlehrer und Deutschlehrerinnen, denken
sie an ihre Schüler und deren Anneliesen und verschonen sie sie mit Texten von
Herrn Pfeiffer.
Dankeschön!

Janna Heyen

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey,
Ich finde du hast damit total recht!
Ich sehe das genauso ;)
Und das was du schriebst ist wirklich die Wirklichkeit. Es spielt sich in Deutschlandskinderzimmern bestimmt genauso ab. Schön geschrieben und genau auf den Punkt getroffen.

Anonym hat gesagt…

Bin selber in dem zehnten Jahrgang, und kann dies nur bestätigen!

Gutes Beispiel!
Danke

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