Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Montag, 5. Mai 2008

Muttertag 2008

Den Muttertag gibt es in der westlichen Welt seit dem 20. Jahrhundert. Es ist ein Feiertag zur Ehre der Mütter. Der Muttertag ist in Deutschland und in vielen anderen Ländern ( die meisten) immer am 2. Mai-Sonntag gewesen. Doch in anderen Länder ist das verschieden. Zum Beispiel in Russland ist er am letzten Sonntag im November oder in Luxemburg am 2. Sonntag im Juni. Hier in Deutschland gab es dieses Jahr ein Problem: Der Muttertag fällt auf den Pfingstsonntag.
Alle streiten sich um den Muttertag 2008. Ist er nun am 4.5. oder am 11.5. ?
Während große Schreibwaren-Produzenten, wie etwa der Brunnen- oder Herlitz-Verlag, den ersten Sonntag im Mai, den 4. Mai, als Muttertag aufweisen, nehmen die Fotokalender-Macher den traditionellen zweiten Mai-Sonntag.
Einer ist sich jetzt ganz sicher: „Der Muttertag wird 2008 am Sonntag, den 11. Mai gefeiert”, sagt Erwin Ohlenforst der Geschäftsführer des NRW-Floristenverbandes. Denn der Muttertag wird nicht gesetzlich festgelegt, sondern von den Wirtschaftsverbänden vereinbart. Doch die Floristen sind an diesem Wirrwarr nicht ganz unschuldig, denn sie haben 2006 vorgeschlagen, den am zweiten Mai-Sonntag zu feiernden Muttertag 2008 eine Woche vorzuverlegen, weil der Muttertag 2008 sonst auf den Pfingstsonntag fallen würde und und da an diesem Tag die Geschäfte in NRW und vier anderen Ländern geschlossen bleiben müssten, wäre der Gewinn von Bäcker & Blumenverkäufer in Gefahr. Das Problem war, dass der Bundesverband der Floristen sich nicht gegenüber der Firmen wie "Fleurop", aber auch Süßwarenhersteller Anfang 2007 nicht durchsetzen konnte.
Fazit = Der Muttertag 2008 wird wie vorgesehen am zweiten Mai-Sonntag stattfinden.
Also Männer und Kinder, ihr habt den Muttertag nicht vergessen ;)

Also mir ist das sowieso gleich wann Muttertag ist oder nicht. Nur ich war auch anfangs etwas verwirrt, weil auf meinem Kalender auch steht, dass am 4. Mai Muttertag sei. Ich finde den Muttertag auf der einen Seite schon angebracht, weil die Mütter dann geehrt werden & das ist auch gerechtfertigt, weil Mütter eine starke Leistung erbringen. Doch für mich hat der Muttertag nicht so einen großen Wert, denn meine Mutter ist immer Mutter und die wird immer von mir geehrt ! :)

Sonntag, 4. Mai 2008

WESTPOST-Special

WESTPOST-Special zu den Olympischen Spielen 2009 in Peking/China
Die WESTPOST hat für ihre Leser diese Woche einen besonderen Leckerbissen:
Ein Special zur von tibetischen Mönchen angestoßenen Debatte über einen Boykott der Olympischen Spiele 2009 in Peking/China.
Dieses Thema ist unserer Meinung nach auch für Schüler und Schülerinnen wichtig, weil wir finden, dass man sich mit diesem schwierigen Thema auch als Jugendlicher auseinandersetzen muss.
Die Redaktion der WESTPOST hofft, dass euch die zahlreichen Berichte gefallen und ihr euch mithilfe der WESTPOST genau über dieses interessante und vor allem höchst aktuelle Thema informieren könnt.
Viel Spaß beim Lesen!

Das Internationale Olympische Komitee und seine Funktionäre

Thomas Bach ist der mächtigste Mann im deutschen Sport. Schon bald könnte er sogar der mächtigste Funktionär weltweit sein. (Bild: http://www.welt.de/ )

Denn Jacques Rogge, dem Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), wird immer häufiger Amtsmüdigkeit nachgesagt. Und der versierte Strippenzieher Bach, derzeit Vize-Präsident, gilt als erster Kandidat für die Nachfolge – vielleicht bereits 2009.

Irgendwann im Juni, irgendwo in Westchina wird es so weit sein: Dann wird der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes die olympische Fackel tragen. Symbolische Auftritte dieser Art liebt Bach, der so gerne den Eindruck erweckt, sein Wirken im Weltsport gelte alleine dem Wahren, Schönen und Guten. Ganz empört war Bach neulich, als die Fackel von diesen fiesen Tibet-Demonstranten „mit Gewalt angegriffen” wurde. Dass er schon mal gegen Gewalt in China protestiert hätte, ist indes nicht erinnerlich.

Demnächst also läuft er mit dieser Fackel, die derzeit auch schon mal „Flamme der Schande” („flame of shame“) genannt wird. Es wird schön werden für Bach, und es wird keine Gewalt geben in Westchina. Zumindest nicht gegen die Fackel. Eher schon gegen das dort lebende bedrohte Volk.

Bach will den olympischen Maskenball in Peking unbedingt zum Erfolg führen. Seine Karriere im IOC würde sehr davon profitieren. Er weiß: Die Zukunft des Sports wird ganz besonders in Asien gestaltet, natürlich auch in Russland und den USA oder am Persischen Golf. Die alte Welt aber, Europa also, schaut immer öfter, wie im richtigen globalen Leben, in die Röhre.

Längst, das ist ja eine Binsenweisheit, ist der internationale Sport Tummelplatz weltumspannender Konzerne, die sich eng gewebter Lobbyisten-Netzwerke bedienen, zum Nutz der Bilanzen. Einer der Erfinder dieses Systems ist der verstorbene Adidas-Chef Horst Dassler, der schon früh das Potenzial einer Verflechtung von Sportpolitik und Gewinn erkannte und umsetzte. Bei Adidas hat auch Thomas Bach seine ersten Karriere-Schritte erfolgreich zurückgelegt. Bach sagt heute: Hinter seiner ehrenamtlichen IOC-Karriere stecke „keine Planung”.

IOC-Präsident Jacques Rogge (links), Vorgänger Juan-Antonio Samaranch.
(Bild: http://www.tribuneindia.com/ )

Menschenrechte spielen bei der angestrebten Profitmaximierung eine untergeordnete Rolle. In China jedoch ist diesbezüglich alles in bester Ordnung. Das hat der greise, aber noch immer umtriebige Juan-Antonio Samaranch (88), Rogges Amtsvorgänger, bei seinen Recherchen klipp und klar festgestellt: „Es gibt dort eine Börse, es gibt Millionäre, es gibt schlichtweg alles.” Wer wollte da meckern?


Die wirtschaftlichen Dimensionen des Weltsports sind gewaltig. So bescheren 35 Sponsoren (u.a. Adidas, Volkswagen) dem Pekinger Organisationskomitee BOCOG eine Milliarde Dollar. Und das IOC selbst lässt sich vom exklusiven Kreis seiner zwölf Top-Sponsoren 866 Millionen Dollar überweisen.
Beim Zugriff auf Olympia geht es nicht zimperlich zu. So wie im Vorjahr in Guatemala, als die Winterspiele 2014 von den allzeit objektiv urteilenden IOC-Mitgliedern an Russlands Sotschi vergeben wurden. Ein wenig verwunderlich war nur, dass der Badeort am Schwarzen Meer laut IOC-Prüfungskommission die schlechteste Bewerbung vorgelegt hatte und dann doch gegen Pyeongchang/Südkorea und Salzburg/Österreich triumphierte.


Olympische Interessen: Wladimir Putin. (Bild: http://www.literarische.de)

Wohl auch, weil sich das IOC den handfesten „Argumenten” des Energiegiganten Gazprom sowie den Bemühungen von Wladimir Putin nicht verschließen mochte. Putin führte letzte Hintergrundgespräche in Guatemala zur Sicherheit selbst, massiv unterstützt vom ehemaligen Franco-Freund Samaranch, der erfolgreich seine alte IOC-Seilschaft aktivierte.

Leidtragende waren zum einen die Salzburger, die zwar das beste Konzept vorlegten, doch vergaßen, dass dies heutzutage nicht reicht. Und zum anderen die Südkoreaner, die so zuversichtlich mit der geballten Unterstützung des ehrenwerten Hauses Samsung ins Rennen gegangen waren. Aber Samsung lässt sich nicht entmutigen und wird es im Jahr 2018 (u.a. gegen München) erneut versuchen.

Südkoreas Konzernlenker sind bei den sportpolitischen Ränkeschmieden immer wieder besonders schamlos vorgegangen. Gerade erst wurde offiziell mitgeteilt, Samsung-Vorstandsvorsitzender Lee Kun-Hee sei zurückgetreten. Dummerweise ist er daheim wegen massiver Steuerhinterziehung - die Rede ist von rund 200 Millionen Dollar - angeklagt. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Am 23. April, zwei Tage nach seinem angeblichen Rücktritt, tauchte Lee Kun-Hee indes schon wieder in offizieller Mission in Peking auf und verkündete dort ein neues Sponsor-Abkommen mit dem IOC bis 2016. Es ist immer sehr praktisch gewesen, dass Lee Kun-Hee, einer der hundert reichsten Männer der Welt, selbstverständlich auch Mitglied des IOC ist. Man darf sich dabei natürlich nichts denken.

Genauso wenig wie bei den Verpflichtungen, die etwa Thomas Bach selbst aus einem Beratervertrag mit Siemens erwachsen (das angebliche Jahressalär von 400.000 Euro wurde bisher nicht dementiert). Bach ist immer ganz erstaunt, wenn er auf mögliche Interessenkonflikte angesprochen wird und legt Wert auf die Feststellung, wie gut er das eine vom anderen trennen könne.

„Wer 2008 nach Peking reist, wird eine Welt voller Siemens-Technologie betreten”, hat der Konzern, der zum Leidwesen Bachs gerade Auslöser einer ziemlich unappetitlichen Korruptions-Affäre ist, voller Stolz mitgeteilt. Das geht schon los beim neuen gigantischen Flughafen-Terminal in Peking: Für die Anlage des britischen Stararchitekten Norman Foster lieferte Siemens ein 50 Kilometer langes Gepäcktransportsystem. Dazu kommen Steuersysteme für die U-Bahnen oder auch Infrastruktur-Technik für das Olympiastadion.

Mit diesen Projekten, sagt der Wirtschaftsjurist Bach, habe er nie etwas zu tun gehabt, er sei vor allem „im arabischen Raum” tätig. Aber auch dort lässt sich ja Sinnvolles gestalten, besonders wenn man, wie Bach, Präsident der Arabisch-deutschen Industrie- und Handelskammer ist. Das Emirat Katar will sich mit der Hauptstadt Doha für die Sommerspiele 2016 bewerben. Und da ist es nur gut, wenn da einer ist wie Bach, der stets streng, wie er betont, „zwischen Sport und Beruf” zu trennen weiß.

Bach ist auch Aufsichtsratschef der Weinig AG: Der in Bachs Heimatstadt ansässige weltweit größte Hersteller holzverarbeitender Maschinen ist äußerst aktiv in China. Die Weinig AG gehört einer kuwaitischen Investorengruppe. Interessenkonflikte? Ach was. Die Süddeutsche Zeitung zitierte ihn so: „Gäbe es dennoch ein Problem würde ich es nach international üblichen Ethikstandards lösen, durch Offenlegung.” Der gute Mann des Weltsports.

Bei der Eröffnungsfeier am 8. August in Peking wird das deutsche Team nicht wie üblich unter „G” wie Germany einmarschieren, sondern unter „D”. Weil der chinesische Name für Deutschland „De Guo” lautet. Das heißt: Land der Tugend. Und Thomas Bach ist sein tugendhafter Sportregent...

Steffen Haake