Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Dienstag, 2. Juni 2009

Dr. House Darsteller

Dr. Gregory House wird dargestellt durch den britischen Schauspieler Hugh Laurie,er ist der Leiter des Referats für Diagnostische Medizin, und Spezialist für Nephrologie und Infektionskrankheiten. House hat eine Abneigung gegen Arztkleidung, ebenso achtet er nicht auf sein Äußeres, trägt Jeans, alte Hemden und eine Dreitagebart. Er ist gehbehindert, seit ihm ein Muskel aus dem rechten Bein entfernt wurde, und schluckt deshalb das Schmerzmittel „Vicodin“, von dem er mittlerweile süchtig geworden ist,und benötigt seitdem einen Gehstock.
Dr. House hat sehr schlechte Umgangsformen, er ist mürrisch und zynisch, und vermeidet es, mit seinen Patienten überhaupt zu sprechen, da er der Meinung ist, dass ohnehin jeder Mensch lügt, und die richtige Diagnose damit noch erschwert.Denn noch sind ihm seine Partienten nicht egal, er weiß die Schicksale zu schätzen, bleibt aber trotzdem kühl. Er zeigt trotzdem einen hohem Maß an emotionaler Verletzlichkeit, denn unter der Schale aus Titanstahl steckt doch ein weicher Kern.

Zur Person
Hugh Laurie:
- geboren am 11. Juni 1959 in Oxford, Grafschaft Oxfordshire England, UK.
- er ist Jo Green verheiratet und hat drei Kinder,Charlie, Bill, und Rebecca
Seinen Durchbruch als Schauspieler hatte Hugh mit der Serie "Black Adder", wo er neben Rowan Atkinson spielte.
- Es folgeten weitere TV Auftritte, "A Bit Of Fry and
Laurie" (1992).
- Unteranderm spielte er in dem filmen, "101 Dalmatiner", "Ein Fall für die Borger" (in dem Laurie
für seinen Part mit dem "Young Artist Award" ausgezeichnet wurde), "Stuart Little",
"Stuart Little 2" , "Spiceworld - Der Film" und "Der Flug des Phoenix".
- Nicht nur als Schauspieler ist er begabt, sonder er schlägt sich sehr gut als Buchautor.
1996 veröffentlichte er das Buch "The Gunseller" das ein Beststeller wurde.

von Maike A.

Partylaune und Openair



Nun kann man ja ganzjährig auf Konzerte jeglicher Art in Hallen, Clubs usw. gehen, aber das absolute Feeling stellt sich für viele erst bei Openair Festivals ein. Das ganze Packet macht es aus, die Großveranstaltung und Partystimmung, Bands ohne Ende und natürlich die Unberechenbarkeit des Wetters. Die Festivalstimmung muss man einfach einmal erlebt haben und manchmal bekommt man eine Ahnung, was die Elterngeneration so schwärmerisch mit Woodstock gemeint haben. Muss cool gewesen sein, aber natürlich anders und nicht wirklich vergleichbar. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Openair- Festivals und Konzerten, man muss sich nur entscheiden und natürlich das Eintrittsgeld und Fahrtkosten zusammenkratzen. Für manchen ist hier die Partylaune schon mal vorbei, den Openair sind im allgemeinen richtig teuer. Rock am Ring (vom 05- 07.06.09) ist so ein Festival, dass man eigentlich mal besuchen sollte. Ist mittlerweile auch schon Kult, denn das Festival gibt es schon seit 1985. Auf alle Fälle ist es das größte deutsche Musikfestival mit einem guten Mix bekannter Bands und Newcomern. Dieses Jahr werden jedenfalls 80 000 Besucher erwartet. Aufmachen sollten sich allerdings nur diejenigen, die bereits ein Ticket haben, denn das Festival ist bereits restlos ausverkauft. Also unbedingt vormerken und dann nächstes Jahr hin! Wer sich schon einmal einüben will, dem ist Omas Teich ebenfalls zu empfehlen und ist mit diesem Festival wirklich nicht schlecht bedient. Nach Großefehn ist es ja nicht weit und das Budget nicht ganz so strapaziert. Das Festival findet vom 24.07.- 25.07.09 statt und Karten gibt es auch noch. Dieses Jahr performen auch wieder richtig gute Bands u.a. Muff Potter und Deichkind. Am besten mal selber im Internet nachschauen. Das Schöne an so einem regionalen Openair ist es eben auch, dass man neben jeder guten Menge Musik auch noch viele bekannte Leute treffen kann. Zudem ist auch noch alles irgendwie überschaubarer. Aber egal welches Openairfestival man auch ansteuert- bitte nicht die Gummistiefel vergessen! Zu mindestens diejenigen, die zum Nürburgring fahren, sollten diesen Tipp ernstnehmen und sich den Wetterbericht genau anschauen.
Eike Asche

Dr. House Zitate

Dr. House gibt einige Sprüche zum Besten. Seinen Sarkasmus bekommen nicht nur seine Patienten zu spüren. Auch sein Team muss sich Einiges anhören.
Hier ein paar Zitate aus denn Staffeln

1. Staffel
Oranger Patient: "Was nehmen Sie da?"
House: "Schmerzkiller."
Oranger Patient: "Oh für ihr Bein."
House: "Nein, weil sie gut schmecken."
Cameron: "Warum haben Sie mich eingestellt?"
House: "Ist das wichtig?"
Cameron: "Es ist schwer für jemanden zu arbeiten, der einen nicht respektiert."
House: "Wieso?"
Cameron: "Ist das rhetorisch?"
House: "Nein, es wirkt nur so, weil ihnen keine Antwort einfällt."
Chase: "Da ist eine Wölbung, da, eine vertikale Ausbuchtung."
House: "Raten Sie nur?"
Chase: "Ja."
House: "Schade, Sie haben Recht."
Foreman: "Er hat sich wahrscheinlich nur bewegt. Niemand liegt absolut still während der ganzen MRT."
House: "Ja! Möglicherweise wurde er etwas unruhig und hat eine Hemisphäre seines Gehirns in eine bequeme Position verlagert."
House: "Wissen Sie, was sich noch gut verkauft? Sehr kleine Babysärge, glaub' ich. Die kriegt man in froschgrün, feuerwehrrot, wirklich. Die Antikörper in der Yammi-Mami schützen das Kind nur für 6 Monate, weswegen die Großunternehmen denken, sie könnten Sie über den Tisch ziehen, die gehen davon aus, dass Sie jeden Preis bezahlen um Ihr Kind am Leben zu erhalten. Wollen Sie was ändern, unternehmen Sie was. Wenn ein paar Hundert Eltern ihre Kinder lieber sterben lassen würden, anstatt ein paar Mäuse für eine Impfung auszugeben, würden die Preise bestimmt fallen, glauben sie mir. Quak, quak quak quak."
Patient: "Sagen Sie mir was sie hat."
House: "Eine Erkältung."
~ House geht nachts ins Krankenhaus ~
House: "Dr. Cuddy, schick."
Cuddy: "Was führt Sie denn hierher? Ein Patient?"
House: "Nein, eine Nutte, sie ist hierher gegangen, anstatt zu mir."
~ Diskussion über die Krankheit eines Patienten ~
Cameron: "Was ist mit Sex?"
House: "Was? Könnte kompliziert werden, wir arbeiten schließlich zusammen, ich bin älter, aber vielleicht reizt sie das."
Cameron: "Ich meine vielleicht hat er Neurosyphilis."
House: "He, gut abgelenkt."

Hier noch weitere Zitate vom Doktor aus der 2. Staffel

House: "Das heißt, er bekommt nicht genug Sauerstoff. Sie kennen doch den Spruch: Ohne Liebe kann man nicht leben ... doch Sauerstoff ist viel wichtiger."
Cuddy: "Bringen Sie ihn sofort ins Gefägnis zurück!"
House: "Groteskerweise bin ich an diese richterliche Anordnung gebunden, die Ihre Topjuristin eingeholt hat. Ich muss ihn erst wieder gesund machen, damit man ihn hinrichten kann. Spinn' ich, oder ist das absurd?"
House: "Differentialdiagnose. Auf die Plätze, fertig ..."
Foreman: "Die Ursache für die Halluzinationen waren..."
House: "Woh woh woh. Wir warten auf 'und los!'."
House: "Woh, schon ganz schön spät, ich hätte schon vor 20 Minuten weg sein sollen."
Schwester: "Ja, aber Sie sind erst 20 Minuten hier."
House: "Sie sind aber sehr penibel."
Schwester: "Da ist 'n Patient in der 1."
House: "Ich bin heute krank."
Cuddy: "Nehmen Sie Nasivin."
House: "Spielt hier eigentlich jeder Doktor?"
Schwester: "Der Patient in der 1 bat um einen männlichen Arzt."
Cuddy: "Bälle sind Ihr Revier, Kollege."
House: "Gewerkschaftsvorschrift, kurz vor Mittag darf ich mir eine eitrige Gonorrhö nicht ansehen, Kollege."
Cuddy: "Untersuchungsraum 1."
House: "Das ist sexistisch und schafft eine sehr gefähliche Präzedens, wenn jeder seinen Arzt nach Geschlecht wählen würde, wärt ihr Mädels bald arbeitslos."

Montag, 1. Juni 2009

Kohlekraft an der Küste und die bundesweiten Pläne der Energiewirtschaft


Eine ganze Reihe neuer Kraftwerke soll u.a. auch an den deutschen Küsten gebaut werden- so sind zu mindestens die Planungen. In Wilhelmshaven wurden durch den Stadtrat schon die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein solches Projekt geschaffen. In Emden will der dänische Energiekonzern Dong Energy einen 800 Megawatt - Meiler am Wybelsumer Polder bauen- eine Erweiterung um einen weiteren Block nicht ausgeschlossen. Klimapolitisch ist dieses ein Salto zurück, denn bei der Kohleverstromung handelt es sich sicherlich nicht um eine Technologie der Zukunft, so wie es z.B. die regenerative Energiegewinnung durch Offshore- Windparks und Solartechnologie der Fall ist. Zwar sollen die zukünftigen Kohlekraftwerke mit neuen Technologien „sauberer“ gemacht werden und über eine Abscheide- und Abspeichertechnik für CO2 (CCS- Technik/Carbon Capture and Storage) verfügen, aber dieses Verfahren ist noch immer in der Erprobung. Es ist davon auszugehen, dass großtechnisch dieses Verfahren erst ab 2020 zur Verfügung stehen wird. Jedenfalls werden die Pläne zum Kraftwerksbau von den Umweltverbänden heftig kritisiert. Zu Recht wird von der Bundesregierung eine klare Strategie gefordert, um die Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40% zu verringern. Bleibt es bei den bisherigen Planungen und würden diese bundesweit umgesetzt (9 Kohlekraftwerke im Bau, 7 zur Genehmigung und weitere 14 in Planung) würde dieses bedeuten, dass jährlich fast 200 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich ausgestoßen werden. In Anbetracht dieser Situation kann es nicht verwundern, dass die Umweltbewegung massiv protestiert und mit dem Umweltminister quer liegt. Bisher zu mindestens hatte Sigmar Gabriel (SPD) nichts gegen die Pläne der Stromindustrie unternommen. Damit ist er bisher auch auf Parteilinie gewesen, denn im Entwurf des SPD Wahlprogramms ist noch ein eindeutiges Bekenntnis zu Kohlekraftwerken zu lesen. Doch nun kommen neue Töne aus dem Umweltministerium. Sigmar Gabriel kündigt an, sich in der Frage der Kohlekraft neu positionieren zu wollen. Nach seinen Vorstellungen sollen die bereits im Bau befindlichen Kohlekraftwerke weiter gebaut werden. Die in der Planung befindlichen Kohlekraftwerke sollen indes nur noch bei Erfüllung strenger Auflagen und technischer Standards, wie der CCS Technik (CO2 Abspeichertechnik) genehmigt werden. Ohnehin soll die erneuerbare Energiegewinnung Vorrang vor den fossilen Brennstoffen haben. Zudem sollen die Energiekonzerne genaue Obergrenzen für den CO2 Ausstoß erhalten, damit die gesteckten Klimaziele erreicht werden können. Eines hat Sigmar Gabriel mit seinem Vorstoß schon erreicht: von den Umweltinitiativen hat er schon einmal Applaus erhalten. Es bleibt zu hoffen, dass der angekündigte Positionswechsel nicht nur wahltaktischer Natur ist, sondern dahinter ein wahrhaftiges substantielles Bemühen steckt. Den Sigmar Gabriel muss seine Position erst einmal im SPD Wahlprogramm verankern und zudem gegen die Lobbyisten der Energiewirtschaft durchsetzen. Nach der Wahl hängt es dann von der jeweiligen Koalition ab. Auf alle Fälle sind die Umweltinitiativen weiterhin in der Frage gefordert, ebenso wie bei dem ewigen Kampf um den Atomausstieg.
Eike Asche

Bundespräsident Horst Köhler – warum nicht direkt vom Volk gewählt




Am 23.März wird Horst Köhler im ersten Wahlgang von der Bundesversammlung mit der absoluten Mehrheit von 613 Stimmen für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Gewählt wurde er mit der Unterstützung durch das bürgerliche Lager von der CDU, CSU, FDP, Freie Wähler und einer grünen Stimme. Die Wahl hinterließ eine sehr enttäuschte Gesine Schwan, die sich als SPD Kandidatin sehr für ihre Kandidatur engagiert hatte. Der Linksparteikandidat Peter Sodann war indes von vornherein chancenlos Mehrheiten in der Bundesversammlung auf sich vereinen zu können. Insgesamt gab es in den Medien und in der Bevölkerung durchweg positive Resonanzen auf die Wiederwahl von Horst Köhler. Hatte dieser als ausgewiesener Wirtschaftfachmann und ehemaliger Direktor des Internationalen Währungsfonds IWF in Washington gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise an Profil gewonnen und zugleich Bürgernähe gezeigt. Häufig nimmt er Stellung zu aktuellen Fragen und eckt dabei regelmäßig bei Politikern aller Parteien an. Sich einmischen und Stellung zu nehmen zu gesellschaftliche Entwicklungen oder aktuell zu der Finanzmarktkrise ist sein Anspruch, trotz oder wegen seiner verfassungsmäßig eingeschränkten Rolle als Bundespräsident. Die Aufgabenstellung des Bundespräsidenten ist hierbei eindeutig im GG geregelt. Bei dem Amt handelt es sich um einen „parlamentarischen“ Präsidenten, der hauptsächlich der Repräsentation für den Staat dient. Ebenso ist laut GG auch eine Direktwahl durch das Volk nicht möglich, vielmehr wird er von der Bundesversammlung für den Zeitraum von 5 Jahren gewählt. Nun hat selbst Horst Köhler laut über eine Direktwahl des Amtes durch das Wahlvolk nachgedacht, um dem Bürger mehr Einfluss zu geben und der Demokratiemüdigkeit entgegenzutreten. Aber dafür müsste das Grundgesetz geändert werden. Es gibt mittlerweile viele Stimmen, die sich mehr Basisdemokratie im Sinne von Volksentscheidungen und Direktwahlen vorstellen können. Hierfür müsste es jedoch erstmal parlamentarische Mehrheiten geben und eine Grundgesetzänderung, die dann nicht mehr im Sinne der „Gründungsväter“ wäre. Die verfassungsrechtliche Stellung des Bundespräsidenten und seine eingeschränkten Kompetenzen sind auf dem Hintergrund der historischen Erfahrungen der Weimarer Republik zu sehen. Im GG ist klar definiert, dass alle Handlungen des Bundespräsidenten der Gegenzeichnung durch den Bundeskanzler oder Bundesminister bedürfen und damit übernehmen diese die politische Verantwortung gegenüber dem Bundestag. In der Weimarer Republik wurde der Reichspräsident direkt vom Volk auf 7 Jahre gewählt und war mit weitreichenden Kompetenzen versehen. Die lange Amtszeit und die Kompetenzen bei der Auflösung der Reichstage, der Ernennung des Reichskanzlers und bei Notverordnungen gaben dem Reichspräsidenten eine erhebliche Machtfülle. In der demokratischen Form war er praktisch eine Fortsetzung der Monarchie als „Ersatzkaiser“. Zum Ende der Weimarer Republik regierte der Reichpräsident Hindenburg wie ein Diktator, von Parlament und Volk unkontrolliert. Letztendlich hat er zur Auflösung der ersten deutschen Demokratie mit beigetragen. Die „Väter“ des GG hatten genau diese historischen Erfahrungen im Sinn, als sie das GG ausformulierten. Es ist nun zu fragen, ob derartige Überlegungen auch noch heute eine Rolle spielen, wo wir doch in einer gefestigten und international eingebundenen Demokratie leben? Sollten wir nicht doch mehr Demokratie wagen, z.B. indem wir den Bundespräsident doch durch das Volk direkt wählen? Zumindestens Verfassungsexperten warnen davor. Hiernach besteht die Auffassung, dass bei einer direkten Wahl des Bundespräsidenten, dieser als überparteiliche Instanz gesehen werden könnte. Die Folge könnte dann sein, dass ihm hierdurch eine höhere demokratischen Legitimation –als der vom Bundestag gewählte Bundeskanzler- zugebilligt wird. Hier besteht dann die Gefahr eines permanenten Verfassungskonfliktes. Zudem könnte eine Direktwahl die Tendenz entwickeln, die zu einer Erweiterung der Kompetenzen des Bundespräsidenten führen könnten. Auf dem Hintergrund der Erfahrungen in der Weimarer Republik wäre eine solche Dynamik sehr kritisch. Nun ist die deutsche Sicht sicherlich immer auf dem Hintergrund der Erfahrungen der NS Zeit zu sehen und das ist auch gut so. Deswegen ist es auch immer schwierig an solche Themen unvoreingenommen heranzugehen, stets unter dem Motto „ Wehret den Anfängen“. Bezogen auf das Amt des Bundespräsidenten wär es aber doch interessant zu schauen, welche verfassungsgemäße Regel andere Länder für sich getroffen haben.
Unsere Nachbarn in Österreich zu Beispiel wählen ihren Bundespräsidenten direkt für die Dauer von 6 Jahren. Auch hier ist das Amt rein repräsentativ. In der Schweiz hingegen, gibt es die Institution eines hervorgehobenen Staatsoberhauptes nicht. Der Bundesvorsitzende ist zugleich Bundespräsident. In Polen wird der Staatpräsident direkt durch das Volk direkt gewählt und hat dort einen starken Einfluss, vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik, sowie bei Gesetzesinitiativen. Die Italiener haben einen Staatspräsidenten, der mir weitaus mehr Kompetenzen als der deutsche Bundespräsident ausgestattet ist. In seiner Funktion kann dieser direkt Einfluss auf die Regierungsbildung und Parlamentsauflösung nehmen, zudem ernennt er den Ministerpräsidenten. Frankreich und die USA haben ein präsidentielles System. Der Präsident in Frankreich ist Chef der Exekutive, leitet die Kabinettssitzungen und Regierungsgeschäfte. Seine Kompetenzen sind zudem die Außen- und Sicherheitspolitik und der ist der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. In den USA wird der Präsident durch die Wahl der Wahlmänner (Electoral College) für 4Jahre gewählt und vereinigt die Funktionen des Staatoberhauptes und Regierungschefs auf sich. Zugleich ist er der Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Soweit der Vergleich mit den politischen Systemen in anderen Ländern, allerdings nur sehr verkürzt. Letztendlich zeigen die Beispiele das Demokratie auch formal und normativ in unterschiedlicher Gewichtung und Ausprägung gut funktioniert. Das GG wurde aufgrund der historischen deutschen Erfahrungen und Bedingungen so gestaltet, wie wir es kennen und hat uns eine stabile demokratische Ordnung geschaffen, die so von der großen Mehrheit der Bundesbürger verinnerlicht ist und getragen wird. Es gibt aber auch eine Stimmung in der Bevölkerung, die in Richtung basisdemokratischer Elemente im Sinne von Bürgerentscheidungen, Volksentscheide und Direktwahlen geht. In einer Situation, wo die sogenannten Volksparteien immer mehr an Zuspruch verlieren und sich die Parteienlandschaft immer weiter auffächert und zugleich der Einzelne immer mehr das Gefühl hat keinen Einfluss auf den politischen Willensprozess haben zu können, erscheinen Instrumente der politischen Mitbestimmung ein geeignetes Mittel gegen Politikmüdigkeit und Vertrauensverlust. Zudem könnte so eine höhere Identifikation mit dem System hergestellt werden. Gerade auf dem Hintergrund der derzeitigen Krise sicherlich nicht unwesentlich. Gleichwohl sind die Bedenken der Verfassungsexperten nicht leichtfertig zu übergehen. Bezogen auf das Amt des Bundespräsident, seiner Direktwahl durch das Wahlvolk, steht zu befürchten, dass hierüber eine Politisierung des Amtes erfolgen könnte, verbunden mit einem Antiparteieneffekt und einer Abwendung von der repräsentativen Demokratie. Das klingt dramatisch gedacht, zeigt aber eher, dass ein Drehen an den Grundlagen des GG genau überlegt sein will. Solche Themen zeigen einmal mehr, wie Komplex Verfassungsfragen sind und wie wenig sie für oberflächliche und kurzfristige Betrachtungen geeignet sind.
Eike Asche