Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Samstag, 19. April 2008

Die Geschichte des Olympischen Fackellaufes




Der Olympische Fackellauf ist eine Erfindung der Nationalsozialisten. Carl Diem erfand auf den befehl von Joseph Goebbels hin, den Olympischen Fackellauf. Erstmals wurde der Fackellauf also erstmals 1936 vor den Sommerspielen in Berlin veranstaltet. Seit dieser Zeit wird auch erst die Olympische Fackel mit einem Brennspiegel entzündet und durch die Lande getragen. Der Reichspropaganderminister Carl Diem soll dabei hilfe von dem Griechen Ionnanis Ketseas gehabt haben. Mit dem Fackelsymbol zitierten die Nationalsozialisten die alten Griechen:
"Prometheus hob einst einen Stängel des Riesenfenchels gen himmel, um ihn am funkensprühenden Sonnenwahen des Helios zu entzünden und den Menschen das von Zeus geraubte Feuer zurrüchzugeben. Am 20. Juli 1936 wurde das Feuer in einer sogenannten Weihestunde zwischen den Ruinen des alten Olympias das erste mal entzündet. Die Fackelwurde mithilfe von 3331 Läufern, die zusammen die Staffette bildeten 3187 kilometer, zwölf Tage und Nächte lang durch sieben Länder getragen. Die weiteren Facklelläufe sind hier Chronologisch aufgelistet:




  1. 1936 in Berlin, durch 7 Länder, mit 3331 Läufer/innen


  2. 1948 in London, durch 7 Länder, mit 1416 Läufer/innen


  3. 1952 in Helsinki, durch 4 Länder, mit 3372 Läufer/innen


  4. 1956 in Melbourne, durch 2 Länder, mit 3608 Läufer/innen


  5. 1960 in Rom, durch durch 2 Länder, mit 1529 Läufer/innen


  6. 1964 in Tokio, durch 12 Länder, mit 5244 Läufer/innen


  7. 1968 in Mexiko, durch 5 länder, mit 2778 Läufer/innen


  8. 1972 in München, durch 7 Länder, mit 6000 Läufer/innen


  9. 1976 in Montreal, durch 2 Länder, mit 1214 Läufer/innen


  10. 1980 in Moskau, durch 4 Länder, mit 5000 Läufer/innen


  11. 1984 in Los Angeles, durch 2 Länder, mit 3636 Läufer/innen


  12. 1988 in Seoul, durch 3 Länder, mit 1469 Läufer/innen


  13. 1992 in Barcelona, durch 2 Länder, mit 10448 Läufer/innen


  14. 1996 in Atlanta, durch 2 Länder, mit 13267 Läufer/innen


  15. 2000 in Sydney, durch 13 Länder, mit 13300 Läufer/innen


  16. 2004 in Athen, durch 27 Länder, mit 12102 Läufer/innen


  17. 2008 in Peking, durch 20 Länder, mit 21880 Läufer/innen


Die Zeremonien des Fackellaufes und der Entzündung des Olympischen Feuers wurden von den meisten Ländern unkritisch übernommen. 1952 fand vor den Spielen in Oslo der erste Fackellauf bei Olympischen Winterspielen statt. Weil das norwegische Morgedal als Geburtsort des Skisports galt, begann er dort und nicht wie üblich in Olympia. Das Feuer wurde nicht durch einen Hohlspiegel, sondern an dem Herd, in der Hütte eines bekannten norwegischen Skisportlers, entzündet. Vor den Winterspielen in Lillehammer 1994 wurde die Flamme in Köln von protestierenden Studenten gelöscht.

Seit den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney werden die Stationen weltweit und seit 2004 auf jedem Kontinent ausgewählt. Lediglich bei den Winterspielen ist die Route kürzer. Weltweit bekannte Unternehmen unterstützen seit den 1990er Jahren den olympischen Fackellauf. So investierten Coca-Cola und Samsung 2004 etwa 18 Millionen Euro in den Fackellauf.



Nun folgen Informationen und die genaue Route des jetzigen Fackellaufes:

Die Route sieht wie folgt aus:
Wie bei jeden Olypmischen Spielen fängt der Fackellauf beginnt er in der Stadt wo die Spiele ausgetragen werden. Also erst Peking und direkt danach nach athen, wo erst in Olympia die Fackel entzündet wird, danach geht’s dann direkt nach istanbul, st. Petersburg,, London, Paris, San Fransisco, Buenos Aires, Dares Salaam, Muscat, Islamabad, Bankok, Kuala Lumpu, Jakarta, Canberra, Nangona, Pyongiang, Ho Cni Minh City, Taipei, Hongkong und schließlich nach Mataro, wo sie dann auf dem direktesten Weg ins Stadion gebracht wird.



Unsere informationen bezogen wir von folgenden Links:
http://www.rp-online.de/public/bildershowinline/aktuelles/sport/olympia/sommer/32187
http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/lodern-und-loeschen/?src=SE&cHash=7686867c1e
und
http://de.wikipedia.org/wiki/Olympischer_Fackellauf
http://www.pc.ibm.com/europe/torch/de/relayroute.html?europe&cc=europe

Sonntag, 13. April 2008

Seminar: „60 Jahre Israel“

Seminar: „60 Jahre Israel“
Traditionen und Moderne in einem komplexen Umfeld

Vom 4. bis 6. April 2008 fand im Auricher Hotel „Köhlers Forsthaus“ ein Seminar zum Thema „60 Jahre Israel“ statt. Organisator der Veranstaltung war das Hermann-Ehlers-Bildungswerk Oldenburg der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Drei hochkarätige Referenten erklärten, wie sich das Land in dieser Zeit entwickelt hat, wie sich Israel heute von innen "anfühlt": Sie gaben Erklärungen zu Religion, Demokratie, Jugend und Militär.

Daniel Dagan, ein israelischer Journalist, der heute in Berlin lebt, gab Hintergrundinformationen zur Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948, zur Kibbuz-Bewegung und zur Demokratie in Israel.
Igal Avidan, Korrespondent des Israelischen Nachrichtenmagazins „Jerusalem Report“ und Buchautor gab Vorträge zu den Themen „Orthodoxie vs. säkulares Israel“, „Israel: Land der Kinder“ und „Holocaust-Überlebende in Israel und das deutsch-israelische Verhältnis“.
Dr. h.c. Johannes Gerster, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) und langjähriger Bundestagsabgeordneter, gab Erklärungen zu der Religion, der Jugend und den aktuellen Perspektiven für den Friedensprozess in Israel. Er hatte selbst 9 Jahre in Jerusalem gelebt und dort u.A. ein Bildungswerk der Konrad-Adenauer-Stiftung aufgebaut.
Des Weiteren war Roland Neidhardt, DIG Oldenburg, anwesend, der über seine langjährigen Erfahrungen berichtete und eine Diskussionsrunde zum Thema „Israelbild in Deutschland und Deutschlandbild in Israel“ moderierte.

Da das britische Mandat für Palästina am 14. Mai 1948, einem Freitag, um Mitternacht enden sollte, versammelte sich der Jüdische Nationalrat im Stadtmuseum von Tel Aviv um 16 Uhr noch vor Sonnenuntergang und damit vor Beginn des Sabbat. Unter einem Porträt des Begründers der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl, verlas David Ben Gurion die Unabhängigkeitserklärung. Die Errichtung des Staates Israel erfolge demnach kraft des „natürlichen und historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der UNO-Vollversammlung“. Elf Minuten später erkannten die Vereinigten Staaten von Amerika durch US-Präsident Harry S. Truman den neuen Staat an, die Sowjetunion folgte am 16. Mai.

Daniel Dagan widerlegte die These „Ohne Hitler kein Israel“ damit, dass in den Köpfen der Juden der Wunsch auf einen eigenen Staat schon immer fest verankert gewesen sei. Das Argument einiger Palästinenser, dass ja nicht jede Religion einen eigenen Staat für sich beanspruchen kann, widerlegte er wiederum damit, dass die Juden nicht nur eine Religion sondern auch ein Volk seien. Seiner Meinung nach ist das eines der Hauptprobleme im Verhältnis Israel – Palästina: Dass die Palästinenser nicht einsehen wollen, dass die Juden auch ein Volk sind. Darüber hinaus gab es Bemühungen einen jüdischen Staat zu gründen nicht erst nach dem Ende der Gewaltherrschaft Hitlers sondern schon seit Jahrhunderten. So gab es Bemühungen unter dem Deutschen Kaiser Wilhelm II. einen Staat Israel zu gründen.

Bei der endgültigen Gründung Israels spielten dann mehrere Faktoren zusammen. Der Hauptgrund war natürlich, dass die vor dem NS-Regime geflohenen Juden eine neue Heimat suchte und dass die UNO eine Gründung Israels sympathisierte.
Jedoch spielten hier auch noch einige andere Faktoren eine Rolle. Beispielsweise, dass das heutige Israelische Gebiet damals England unterlag. Vermutlich deshalb ließ Stalin, ein großer Antisemit, den Israel befürwortenden Juden Waffen zukommen um den englischen Einfluss hier zu vernichten. Insgesamt ist aber auch dies wie so vieles in diesem Land sehr verworren und undurchsichtig.

Ein Beispiel hierfür sind auch die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. Diese Verhandlungen finden laut Dagan durchaus statt, angeblich sogar sehr regelmäßig. Und trotzdem gibt es keine Einigung. Diese positiven Seiten werden jedoch in den Medien nicht gezeigt. Alles in allem ist das Bild dieses Konflikts beim normalen Bürger sowieso sehr verzehrt. Dies liegt laut Daniel Dagan auch daran, dass die Palästinenser ein besseres Verhältnis zur Presse haben als die Israelis.

Ein anderer Aspekt, den Dagan in seinen Vorträgen hervor hob war, dass sich Israelis und Palästinenser auch in vielen Dingen durchaus ähneln. So sind viele Wörter in ihren Sprachen gleich oder ähnlich und ihre Haltung bzw. Weltanschauungen stimmen oft über ein. Sowohl die Thora als auch der Koran werden, weil sie heilig sind, nie verändert oder übersetzt. Die christliche Bibel hingegen wohl, weil man sie in heutigen Zeit, durch die große Veränderung der Sprache sonst wohl gar nicht mehr verstehen könnte.

Im Israelischen Parlament, der Knesset, gibt es eine riesige Parteienvielfalt. Auch eine Rentnerpartei hat sich hier mittlerweile etabliert. Zu Zeiten der Sowjet Union haben Arbeiterparteien an Einfluss gewonnen. Diese richteten sich laut Daniel Dagan gänzlich nach Russland und sangen z.B. auch „die Internationale“ auf hebräisch. Ziel dieser Partei war es, ein völlig neues, kommunistisches Israel zu schaffen. Außerdem gibt es u.A. National-Religiöse Partei, eine religiös-orthodoxe Partei und sogar eine orientalisch-religiöse Partei.

Israel hatte schon 31 Regierungen und noch mehr Premier Minister. Laut Dagan sind die meisten Regierungen an der Frage gescheitert, was ein Jude sei. Offiziell ist ein Jude, wessen Mutter jüdisch ist/war. Dagan ist jedoch der Meinung, dass ein Jude ist, wer sich als Jude fühlt. Doch auch hier gibt es überaus kontroverse Ansichten.

Doch in Israel gibt es nicht nur in politischen Fragen sehr viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten, sondern eigentlich in allem. Doch das besondere an diesem Land ist, dass dies auch akzeptiert und toleriert wird. So gibt es beispielsweise einen Verein „Alternatives Elterntum“, in dem homosexuelle Männer oder Frauen, die Kinder bekommen wollen, dies tun können.

Hauptsächlich aus diesem Grund hat Israel einen Weltrekord an Samenbanken und die Zahl der künstlichen Befruchtungen ist in Israel viermal so hoch wie auf der restlichen Welt. Eine weitere Besonderheit ist, dass die israelischen Krankenkassen die Kosten für die ersten zwei künstlichen Befruchtungen übernehmen. Dies liegt wohl auch daran, dass die israelischen Juden Angst haben, die Palästinenser würden eines Tages mehr sein als sie selbst und würden die Überhand ergreifen. Diese Angst wurde auch dadurch ausgelöst, dass in Israel 2005 der Name „Mohammed“ am populärsten war. Auf den zweiten Platz kam „Noam“, auf den dritten „Noah“ und den dritten belegte „Daniel“.

Diese Liberalisierung der diesbezüglichen Gesetze hatte in Israel aber natürlich auch Auswirkungen: Mittlerweile erziehen nur noch in 50% der israelischen Familien Mann und Frau zusammen, der Rest der Eltern sind entweder allein stehend oder homosexuell.

Insgesamt sind die Samenbanken in zwischen ein absolut akzeptierter Bestandteil der israelischen Kultur und nur noch die Ultraorthodoxen Juden wollen mit ihnen absolut nichts zu tun haben.

Doch längst nicht alles in Israel ist lobenswert: Die im Jahre 2008 noch etwa 800.000 Überlebenden des Holocaust leben fast alle in sehr schlechten, teilweise ärmlichen Verhältnissen. Allerdings hat der Staat Israel niemals festgelegt, wer als offizieller Überlebender gilt und wer nicht. Doch die, die durch den Holocaust schwere Behinderungen zu erleiden haben, hatten nie eine Möglichkeit, Deutschland auf Schadensersatz zu verklagen, weil Deutschland nach dem Krieg einmalige 3 Milliarden Mark in Form von Wahren etc. an den Staat Israel gezahlt hat und die Überlebenden im Gegenzug jeden Anspruch auf persönlichen Schadensersatz durch Deutschland verloren hat. Alleine der Staat Israel musste für die Überlebenden schon ein Vielfaches der 3 Milliarden deutschen Entschädigung zahlen.

Aufgrund der sehr schlechten Lage dieser Menschen hat sich mittlerweile eine Organisation für die Holocaust-Überlebenden gegründet. Erst 1994 wurde auch ein Fond hierfür eingerichtet. Allerdings hat diese Organisation, die übrigens die einzige dieser Art ist, noch immer viel zu wenig Geld zur Verfügung. Ein Problem lag allerdings auch darin, dass in den ersten Jahren dieser Organisation mehr Geld für das Erinnern an den Holocaust als für die Versorgung der Überlebenden ausgegeben wurde.

Eine weitere schlimme Tatsache ist z.B., dass in Deutschland die Rente dreimal so hoch wie in Israel ist. Daher kam es schließlich zu einer Demonstration vor dem Büro des israelischen Premier Ministers, an der ca. 3.000 Überlebende teilnahmen. Jedoch wurde im Anschluss an diese Demonstration die Rente nur um ca. 15 Euro erhöht. Man kann allerdings doch davon sprechen, dass sich hier etwas tut und versucht wird, den Überlebenden z.B. mit einmaligen Geldzahlungen zu helfen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnte bei ihrem Besuch allerdings ab, diese Organisation zu besuchen, was nach Meinung vieler Israelis sehr schade war. Trotz dem ist Deutschland in Israel heute überaus populär und Berlin für die israelischen Jugendlichen sogar die interessanteste Stadt der Welt. Auch Israel ist mittlerweile nicht mehr das unbeliebteste Land der Welt. Diesen Platz hat nun Iran inne. Laut Johannes Gerster ist das Verhältnis Israel – Deutschland insgesamt sehr gut, jedoch ist die Einstellung der Israelis gegenüber den Deutschen durchschnittlich besser als die Einstellung der Deutschen gegenüber den Israelis.

Um das Verhältnis Deutschland – Israel, wie es in den vergangenen 50 Jahren auch schon passiert ist, weiter zu verbessern und die Aussöhnung dieser beiden Staaten weiter voran zu treiben gibt es vielerlei Möglichkeiten. Eine sehr gute ist die Begegnung der Jugendlichen der beiden Staaten, durch z.B. einen Schüleraustausch. So kann die große Aufgabe, diese beiden auf Ewig durch ein außergewöhnliches Verhältnis verbundenen Staaten verbessert werden.
Steffen Haake