Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Montag, 2. Juni 2008

Im Gespräch mit Schulleiter Thorsten Quest


Diesen Monat hat die Schüler - Onlinezeitung der IGS Aurich-West einen besonderen Leckerbissen für seine LeserInnen: Eine Serie mit Ausschnitten eines Interviews mit Schulleiter Thorsten Quest. Das von Hendrik Bock und Steffen Haake geführte Interview wird nun Häppchenweise jede Woche veröffentlicht.

Viel Spaß beim Lesen!


Im Gespräch mit Schulleiter Thorsten Quest - Teil 1


Macht Ihnen Ihre Aufgabe als Schulleiter Spaß?

Ja, die meiste Zeit schon. Der Job ist sehr vielfältig und mit sehr vielen unterschiedlichen Aufgabenbereichen verbunden. Man hat leider Gottes nicht mehr so viel Unterricht wie früher. Da verliert man so ein bisschen den Kontakt zur Alltagsarbeit. Nicht so angenehm ist, dass man sich mit SchülerInnen auseinander setzen muss, die Blödsinn gemacht haben. Da wünsche ich mir manchmal, dass das ein bisschen weniger wäre. Ich erlebe die SchülerInnen nun ganz häufig nur noch, wenn sie Mist gebaut haben. Das verfälscht den Eindruck von ihnen natürlich. Insgesamt ist es aber schon eine super Sache.

Wie lange arbeiten Sie jetzt schon hier an der IGS Aurich-West?

Ich habe hier an der Schule 1992 angefangen. Dann war ich bis 1998 an dieser Schule und danach 2 Jahre an der IGS Waldschule Egels. Ich bin dann 2000 wieder hierher zurückgekommen um die Stelle des Stellvertretenden Schulleiters anzunehmen und habe diesen Job bis vor kurzem gemacht. Danach bin ich dann Schulleiter geworden.

Wieso sind Sie Lehrer geworden?

Sagen wir mal so, es war nicht immer mein Herzenswunsch, Lehrer zu werden, aber als ich dann das Examen gemacht hatte und mich im Referendariat befand, habe ich gemerkt, dass es mir total viel Spaß macht, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Dann hat sich eigentlich bestätigt, dass das Lehrerstudium richtig war. Wie gesagt, mit Kindern und Jugendlichen zusammen zu arbeiten hat mir immer Spaß gemacht auch, weil man dabei immer noch so ein bisschen jung bleibt. Man lernt die Sichtweisen und Lebenseinstellungen der Jugendlichen kennen.

Also wollten Sie ursprünglich etwas anderes werden?

Ich habe während meines Studiums zwischenzeitlich überlegt, an der Universität zu bleiben. Aber das hat sich dann zerschlagen, weil es nicht genug Stellen gab und ich gemerkt habe, dass das Arbeiten an der Schule die bessere Berufsperspektive war.

Und was haben Sie studiert?

Ich habe mit den Fächern Germanistik und Latein also für das spätere Dasein eines Deutsch- und Lateinlehrers angefangen zu studieren. Latein habe ich aber nach einem Jahr aufgegeben und Politik studiert. Dementsprechend bin ich nun also Deutsch- und Politiklehrer.

Wie viele Stunden unterrichten Sie denn noch pro Woche?

Jetzt nur noch vier Stunden.

Und in welchen Klassen?

Momentan nur in einer fünften Klasse im Fach Deutsch.

Was für Aufgaben haben Sie sonst als Schulleiter?

Ich bin erstmal gesamtverantwortlich für die ganze Schule, d.h. ich bin dafür verantwortlich, dass der Unterricht läuft und dass er vernünftig organisiert wird. Ich bin dafür verantwortlich, dass wir genügend Personal haben, also für alle Einstellungen und Beförderungen. Ich bin zuständig für den Haushalt der Schule, der an der Schule ja sehr groß und umfangreich ist: Es sind ja schon eine viertel Millionen Euro, die wir hier im Jahr bewegen, und dann muss geguckt werden, wofür das Geld ausgegeben wird. Und letztendlich bin ich dann auch noch für die Qualitätsentwicklung der Schule verantwortlich. Außerdem bin ich noch für die Schüleraufnahme im fünften und elften Schuljahr verantwortlich.

Nach welchen Kriterien wird entschieden, welche SchülerInnen auf die Schule kommen und welche nicht?

Erstmal können sich alle SchülerInnen der vierten Klassen aus unserem Einzugsgebiet anmelden. Das ist die Stadt Aurich, die Gemeinde Ihlow, die Gemeinde Brookmerland, die Gemeinde Südbrookmerland und die Gemeinde Moormerland. In den letzten Jahren haben wir immer mehr Anmeldungen gehabt, als wir annehmen konnten. Es wird nach einem ganz bestimmten Verfahren ausgewählt, wer aufgenommen wird. Grundsätzlich nehmen wir erstmal alle Geschwisterkinder auf. Darüber hinaus wird über ein ganz spezielles Verfahren gelost. Dabei werden auch die Noten in Deutsch, Mathe und Sachkunde berücksichtigt. In den letzten Jahren mussten wir zwischen 70 und 100 SchülerInnen ablehnen.

Oft kommen auf die IGS Leute, die auf dem Gymnasium nicht klar kommen. Diese betrachten die IGS dann oft nur als „zweite Wahl“. Wie wird dieses Problem dann gehandhabt?

Also das sind dann die so genannten „Quereinsteiger“, die erst im sechsten, siebten oder achten Schuljahr auf unsere Schule kommen. Da kommt es dann darauf an, wie viel Platz noch frei ist. Wir müssen in den Klassen ja bis zu 30 SchülerInnen unterbringen, das sieht der Erlass so vor. Wenn dann eine Klasse nur 28 SchülerInnen hat, nehmen wir die „Quereinsteiger“ auf. Dass das oftmals nur die zweite Wahl ist, muss man in Kauf nehmen. Man muss ja immer den Jugendlichen und das Kind im Auge haben und wenn es am Gymnasium dann nicht zurecht kommt, liegt das an ganz speziellen Umständen, die hier bei uns dann eben auch anders sein können. Die oder der kann dann bei uns durchaus auch die für ihn richtige Schule gefunden haben. Darüber hinaus ist es dann oftmals auch so, dass die Eltern die Kinder auch nur falsch einschätzen: „das Kind muss unbedingt auf das Gymnasium! – das wird das schon schaffen!“ Und dies, obwohl es auf der Grundschule vielleicht auch schon Probleme gehabt hat. Dann muss die Entscheidung ggf. von den Eltern revidiert werden.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Toll dass ihr so eine serie jetzt postet! Echt interessant!

Anonym hat gesagt…

Ja das finde ich auch! Das Interview ist sehr vielseitig das gefälltig mir!

Anonym hat gesagt…

Ja! Ich bin der gleichen Meinung! Ihr solltet öfters mal Interviews machen!

Anonym hat gesagt…

n bisschen viel.