Die Online-Schülerzeitung der IGS Aurich-West


Sonntag, 15. Juni 2008

Interview zum Spendenlauf mit Herrn Domengino


Was sind hier an der Schule im Allgemeinen ihre Aufgaben?

Ich bin Sportlehrer, Geschichtslehrer und überwiegend in der Oberstufe tätig. Ich bin Obmann für den Sport in der Sekundarstufe 2 und unterstütze Herrn Zeihe, den Fachbereichsleiter – Sport, in der Organisation des Laufes.

Was versteht man unter einem Spendenlauf?

Der Spendenlauf (Englisch „Fundraicingrun“ übersetzt „Geldeintreibelauf“) an sich steht dafür, dass man junge Menschen motiviert, für einen guten Zweck zu laufen. Ein Spendenlauf wird nun zum dritten Mal an der IGS Aurich-West durchgeführt, allerdings wird der diesjährige in einem wesentlich größeren Rahmen stattfinden. Wir haben beim ersten Spendenlauf nur für rein schulische Verwendungszwecke gesammelt, beim zweiten Spendenlauf haben wir das Geld aufgeteilt: 50% des Erlöses gingen an die Kinder von Tschernobyl, 50% an die Schule. Dieses Mal soll das Geld zu 50% der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zur Verfügung gestellt werden, um Typisierungen zur Hilfe von Leukämiekranken durchführen zu können. Die anderen 50% sind wieder für die jeweiligen Schulen vorgesehen.

Wie sind sie darauf gekommen, das Geld gerade der DKMS zu stiften?

Also der eigentliche Initiator ist Herr Zeihe, der immer viel für den Sport gemacht hat, aber nun in den wohlverdienten Ruhestand geht. Er dachte sich, dass es schön wäre, wenn er zum Abschluss seiner Lehrer-Karriere noch einmal ein richtiges „Highlight“ initiieren könnte. Schließlich fasste er den Plan, ein Sportfest für alle weiterführenden Schulen Aurichs zu organisieren.
Bei so vielen Personen blieb fast nur die Möglichkeit eines (Spenden-)Laufes. Da kam dann die Frage auf, welchem Spendenziel der Lauf dienen könnte. Es gab nun mehrere Vorschläge: Der eine war „Achse“, das ist eine Organisation, die sich mit chronischkranken Kindern beschäftigt. Hier haben die anderen Schulen dann aber gesagt, dass dies keinen Bezug zu Ostfriesland hätte. Somit haben wir überlegt, welche Organisation einen Bezug zu Ostfriesland hat – schließlich standen nur noch zwei Projekte zur Auswahl: Die Unterstützung eines Kinderhospizes oder der DKMS. Die DKMS schien uns sehr passend, weil Leukämie jeden treffen kann. Leukämie ist heilbar, wenn man einen Knochenmarksspender findet. Erkrankt also in Ostfriesland jemand an Leukämie und in Bayern wohnt ein passender Spender, kann man den Kranken und den Spender mit Hilfe einer Typisierung „zusammenbringen“ und der Erkrankte hat eine Chance auf Heilung. Eine Typisierung kostet sehr viel Geld und die betroffenen Familien müssen sich häufig hoch verschulden. Wenn so etwas in einer ostfriesischen Familie nun noch einmal vorkommt, könnten wir finanzielle Unterstützung gewähren.

Wieso nimmt die Hauptschule Sandhorst nicht am Spendenlauf teil?

Als wir über den Verwendungszweck des Geldes diskutiert haben, war die Hauptschule noch „mit im Boot“. Zu diesem Zeitpunkt ist an der Hauptschule jedoch eine Elternbefragung durchgeführt worden, dessen Ergebnis war, dass die Eltern gegen einen solchen Lauf sind. Daraufhin hat sich die Schulleitung dann entschieden, nicht am Lauf teilzunehmen.

Steht die Aktion unter einem Motto?

Das Motto ist „einmal um die Welt“. Wir gehen davon aus, dass wir 4400 – 4500 Läufer zusammenbekommen. Bei einer Streckenlänge von 8,2 Kilometern hoffen wir, dass es klappt, die Welt kilometermäßig (ca. 50.000 km) einmal zu umrunden.

Ist die Länge der Strecke deshalb auf 8,2 km festgelegt worden?

Nein, die Länge der Strecke beträgt 8,2 km, weil so viele Schüler am Lauf teilnehmen. Pro Jahrgang und Start werden zwischen 650 und 800 SchülerInnen starten. In halbstündigen Abständen wird gestartet. D.h., dass immer ca. 1000 Leute auf der Strecke sein werden. Bei einer Streckenlänge von 4 km, so wie es letztes Mal der Fall war, und 1000 LäuferInnen hätte man alle 4 Meter eine/n Läufer/in und bei einer Streckenlänge von 8 km, so wie es jetzt der Fall sein wird, hätte man nur alle 8 Meter eine/n Schüler/in, hier hätten dann alle genug Platz zum Laufen. Irgendwann war dann also klar, dass wir einfach mehr Kilometer machen müssen, selbst um den Preis, dass ein Großteil der SchülerInnen nur eine Runde laufen wird. Denn die, die dann nach 8,2 km sagen „ich lauf jetzt noch mal eine Runde!“, sind nur die ganz harten. Wir rechnen damit, dass etwa 10% zwei Runden laufen und der Rest nur eine, wobei es auch vom Wetter abhängig sein wird. Außerdem gibt es Wasserstationen bei der Lebenshilfe an der Kirchdorferstraße und am Kukelorum. Am Ellernfeld kann man auch Wasser bekommen, das allerdings zum Selbstkostenpreis abgegeben wird.

Was gibt es für Großsponsoren?

Im Grundsatz haben wir nur einen Hauptsponsor, das ist Edeka. Die stellen den Schulen auch Brötchen zur Verfügung, die am Ellernfeld verkauft werden. Außerdem haben sie die rund 40.000 Spendenzettel gedruckt. Ursprünglich wollte Edeka auch das Wassersponsoring übernehmen, aber die Firma Vilsa hat davon gehört und gesagt: „Moment mal, das ist eine ideale Gelegenheit unseren Namen bei SchülerInnen, also bei potentiellen Kunden, bekannt zu machen!“ und hat dann das Wassersponsoring übernommen.

Wie lang hat die gesamte Planung ungefähr gedauert?

Wir sind jetzt bei über einem Jahr Planung. Also von der Idee bis jetzt sind es etwa eineinhalb Jahre.
Dies liegt auch daran, dass alles mit 6 Schulen besprochenen werden muss: „Wie starten wir? Wer übernimmt welchen Arbeitsteil? Wie machen wir die Organisation bei den Stationen?“ Dann müssen die Kollegen erst in ihren Schulen nachfragen und das dauert dann eben.

Werden an diesem Tag alle LehrerInnen eingesetzt?

Die KlassenlehrerInnen sind im Stadion zur Betreuung eingesetzt und die anderen Lehrer stehen an den Stationen als Posten für die Verkehrsregelung oder leisten „erste Hilfe“. An unserer Schule, wo wir ja bekanntlich immer zwei KlassenlehrerInnen haben, teilen sie sich die Aufgaben ein.

Was gibt es auf dem Ellernfeld für ein Rahmenprogramm?

Der ganze linke Teil des Ellernfelds wird der Haupt- und Sammelplatz für die Klassen sein und auf dem sog. Nebenplatz, also rechts zum Hallenbad hin, wird eine Großbühne aufgebaut. Dort werden dann ab neun Uhr Schülerbands spielen. Das ist die Chance für Bands, mal vor richtig großem Publikum zu spielen. Jede Band spielt etwa eine Viertelstunde bis zwanzig Minuten. Von unserer Schule spielen zwei, aus Egels spielen zwei Bands und vom Gymnasium und der Realschule spielen sechs oder acht Bands. Um 12:30 Uhr sind dann die Schirmherren Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst (parteilos) und Landrat Walter Theuerkauf (SPD) eingeladen. Dann um 12.45 Uhr soll hoffentlich das Gesamtergebnis bekannt gegeben werden. Also wie viele Kilometer gelaufen worden sind und wie viel Geld eingenommen wurde. Gegen 13.10 Uhr soll der Offizielle Teil der Veranstaltung beendet sein. Die Bands werden noch bis 14.00 Uhr spielen.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview führten Hendrik Bock (Klasse 9g), Jens Bock (10e) und Steffen Haake (Klasse 9i).

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